Wie funktioniert das heutzutage mit Kindern im Mittelalter-Hobby ?
Nun ja, in erster Linie so wie im normalen Alltag auch. Nur eben, mit anderer Kleidung, Essgewohnheiten, Spielzeug und Schlafen.
Wenn ich meinen Sohn mit zum Lagern nehme, dann weiß er schon schon, dass er keine Lego Bausteine und Hotweels Flitzer einpacken darf. Aber auf Bausteine und Autos verzichten muss er dennoch nicht.
Ich habe mir Alternativen als Mittelalter Spielzeug für ihn überlegt und immer wieder fällt mir etwas neues ein oder ich sehe irgendwo etwas, das mich inspiriert. Er hat Bausteine aus natürlichem Material.
Kleine Holzstämme mit und ohne Rinde in verschiedenen Größen aus verschiedenen Hölzern, Baumscheiben in verschiedenen Größen. Oft Reste, die beim sägen übrig waren und als Spielzeug genau richtig sind. Damit lassen sich genauso tolle Türme bauen wie mit Lego- Bausteinen.
Übrigens gibt´s tolle Beschäftigungen hier.
Für die Abwechslung nehmen wir auch gern ein Holzauto oder Holzperlen zum auffädeln mit.
Aber Kinder haben einen riesen Vorteil uns Erwachsenen gegenüber – sie haben viel mehr Fantasie. Was bedeutet, dass Kinder eigentlich mit allem spielen können was sie finden. Mein Kleiner ist auch oft mit einer Schüssel zufrieden, in die er Gras und Steine füllen kann. Dann kocht er mir eine Gras-Steine Suppe oder einen Holzspähnekuchen.
Und wer viel spielt hat auch viel Hunger.
Manchmal muss er sich ein wenig gedulden, bis das Essen über dem Feuer gekocht ist. Das fällt ihm gar nicht so leicht. Zum Glück haben wir immer ein paar Äpfel im Lager.
Sind die nämlich aufgeschnitten, mag sie plötzlich jeder ;-) Also ran an das Messer und ein oder 2 Äpfel aufgeschnitten, und schwupp- so schnell wie die weg sind, kann man gar nicht schneiden.
Falls er nun doch mal keine Lust auf Apfel als Übergangslösung hat, haben wir oft auch Haferkekse. Die schmecken nicht nur lecker, sondern sind auch noch gesund.
Die haben wir bei unserem Privatlager selbst gemacht aus übrig gebliebenem Haferbrei.
Was ich allerdings nicht dabei habe, sind solche Dinge wie Nutella oder Bonbons, auf die man auch gern mal verzichten kann.
Nun geht bei Kindern ja doch oft was daneben beim essen.
Hier ein Klecks und da ein Fleck und schon ist die Tunika eingesaut. Was machen wir denn da ? Naja, das Gleiche wie im normalen Leben auch. Genug Wechselkleidung dabei haben. Ich packe immer für alle Wetterlagen etwas ein, ob ich es nun brauche oder nicht. Eine tolle Auswahl an Kindergewandungen gibt´s hier.
Da lautet meine Divise – Lieber haben und nicht brauchen als brauchen und nicht haben.
Neben den Gewandungen habe ich also auch normale Kleidung dabei wie zb Strumpfhosen oder Jogginghosen (ohne Aufdrucke oder Schnick-Schnack), die er alternativ unter die Tunika anziehen kann. Genauso wie die Matschhose und Gummistiefel. Ohja, die waren schon häufiger im Einsatz.
Denn auf unseren Mittelalter Lagern haben wir öfter mal einen Regenguss.
In erster Linie, vor allem bei schlecht Wetter, geht es mir um die Gesundheit und das Wohlbefinden meines Kindes. Da darf er dann in Gummistiefel auf dem Lager rumlaufen bevor er nasse Füße bekommt und am Nächsten tag eine Rotznase.
Kinder im Mittelalter, die viel essen und spielen müssen auch irgendwann schlafen gehen.
Wie machen wir das ?
Je nach Jahreszeit, hat mein Sohn einen dickeren oder dünneren langärmeligen Schlafanzug, Socken und eine Mütze und schläft ganz klassisch mit in unserem Bett.
Ganz einfach ein Familienbett im Mittelalter.
Im Sommer schläft er mit einer normalen dünnen Decke und im Winter unter der Felldecke. Wenn er dann etwas größer wird bekommt er sein eigenes mittelalterliches Feldbett, Felle, Kissen und eine entsprechende Decke dazu. Und irgendwann ein eigenes Zelt ;-)
So läuft das bei uns mit dem kleinen Wikinger.

